14. September 2014

Rezension Anne Bonny – Piratenleben von Ann-Kathrin Speckmann


·         Taschenbuch: 224 Seiten
·         Verlag: Merquana Verlag und Mediadesign
·         ISBN-10: 3943882063
·         ISBN-13: 978-3943882063
·         Preis: 12,95 €

Klappentext:
Die fünfzehnjährige Anne verabscheut ihr Leben in South Carolina. Bis vor wenigen Jahren hatte sie noch ein ganz anderes: In England hielten sie alle für einen Jungen. Sie vermisst die Freiheiten aus jener Zeit. Um ihren Pflichten zu entgehen, wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine Reise auf einem der vielen Schiffe, die täglich im Hafen Charleston anlegen. Als sie mit ihrem Jugendfreund Michel verheiratet werden soll, verliert sie das letzte bisschen Zuneigung und Vertrauen zu ihren Eltern. Zusammen mit dem jungen Matrosen James Bonny geht sie das Wagnis ein, und flieht in die aufregende Welt der Piraten. Ein spannendes Abenteuerbuch über die berühmte Piratin Anne Bonny.

Zum Inhalt:
Anne ist das „Ergebnis“ von einem Verhältnis zwischen dem Hausmädchen Peg und dem erfolgreichen Anwalt William Cormac. William war zwar verheiratet, aber kinderlos und wollte somit, dass seine Tochter bei ihm aufwuchs. Damit sein Verhältnis nicht aufflog, gab er Anne als Adam, einem Sohn eines Verwandten aus, den er zum Juristen ausbilden sollte. 10 Jahre ging dieser Schwindel gut und Anne genoss alle Vorzüge, die ein Junge in der damaligen Zeit haben konnte. Doch dann flog der Schwindel auf und William wurde von seiner Frau verlassen und seine Klienten blieben weg. Er verließ mit Anne und Peg seine Heimat Kinsale in Irland und zog mit ihnen nach South Carolina an den Hafen Charleston, heiratete Peg und konnte Anne endlich als Mädchen aufwachsen lassen. William wurde mit der Zeit zu einem erfolgreichen Plantagenbesitzer und bekam noch zwei Kinder mit Peg. Alles sah nach einem perfekten Familienleben aus.
Doch Anne hasste es jeden Tag mehr. Diese Rolle der Frau, in die sie gedrängt wurde, wollte sie nicht spielen. Sie wünschte sich ihr Leben als Junge zurück.
So zieht es Anne immer wieder an den Hafen, wo sie mit Sehnsucht die Matrosen und Schiffe beobachtet. Doch nach einem ihrer Ausflüge kommt es zu einer bösen Auseinandersetzung mit ihren Eltern. Anne, die sich nichts gefallen lässt, platzt der Kragen und sie nimmt Reißaus. Am Hafen angekommen, trifft sie auf James Bonny, den sie von ihren Ausflügen kennt und bittet ihn um Hilfe. Anne schlüpft wieder in ihre alte Rolle, als Adam und heuert zusammen mit James, als sein Bruder auf der Black-Star an und begibt sich in die aufregende und gefährliche Welt der Piraten.

Meine Meinung:
Ann-Kathrin Speckmann ist mit Anne Bonny eine spannende Abenteuergeschichte über das Leben der 15 –jährigen Anne, die sich nicht in die typische Rolle der Frau drängen lassen will und in ihre Freiheit flieht, gelungen.
Anne wird als sehr starke Persönlichkeit beschrieben, die genau weiß, was sie will und es auch durchsetzt. Sie ist klug, mutig, selbstsicher und für ein Mädchen doch recht stark. Hier habe ich allerdings eine winzige Kleinigkeit auszusetzen. An manchen Stellen ist Anne für ein Mädchen doch übertrieben stark. Ich denke nicht, dass es ein 15 –jähriges Mädchen gibt, dass es schafft fünf Männer, egal wie betrunken sie sind, „fertig“ zu machen. Vielleicht hätte man es zum Beispiel hier bei einem Matrosen belassen sollen, damit es realer wirkt.
Ansonsten fand ich diese Abenteuergeschichte sehr spannend und mitreißend. Da der Verlauf der Geschichte und auch das Ende absolut nicht zu erahnen waren, blieb es bis zum Ende spannend. Besonders gut hat mir dann noch der Schluss gefallen und ein kleines Bauchkribbeln in mir hervor gerufen. Aber damit auch für Euch die Geschichte bis zum Schluss spannend bleibt, verrate ich an dieser Stelle nichts mehr. Lest selbst. ;-) Und lesen lässt sich die Geschichte durch den flüssigen Schreibstil wirklich sehr gut und schnell.

Fazit:
Eine spannende Abenteuergeschichte für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die mich wirklich mitgerissen hat. Lediglich die übertriebene Stärke und Überheblichkeit der Protagonistin haben mich an der einen oder anderen Stelle ein Wenig gestört. Aber trotzdem ist diese Geschichte sehr zu empfehlen.